ALLGEMEINTOLERANZEN IM GPS-KONZEPT
10.06.2015 - Wie sich "alte" GPS-Normen mit den neusten Publikationen vereinbaren lassen
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19.11.2012: Gunter Effenberger
Mit dem vorliegenden Artikel soll die Grundnorm DIN EN ISO 8015 vorgestellt und ihre „Dachfunktion“ über die gesamte GPS-Normenreihe herausgestellt werden. Es ist nicht Absicht, alle Inhalte dieser Norm anzusprechen, sondern nur diejenigen Aspekte hervorzuheben, die aus Sicht des Autors eine besondere Brisanz für die Erstellung von Spezifikationen, insbesondere Zeichnungen, und deren Interpretation haben.
Im Vorwort zur Norm wird ihre herausragende Funktion als „fundamental“ charakterisiert, weil sie alle weiteren anderen Normen im GPS-Normensystem, also die globalen, allgemeinen und ergänzenden Normen, beeinflusst.
Bereits im Titel werden Konzepte, Prinzipien und Regeln angekündigt, die grundlegende, übergreifende und mit dem Verankern in einer Norm auch haftungsrelevante Aspekte der Anwendung von Normen als allgemeine Regeln der Technik ansprechen und letztlich festlegen.
Unkommentiert anzumerken ist, dass es im Textteil nur ein beschriebenes Konzept, keine Prinzipien - dafür 13 Grundsätze - und 3 Regeln gibt.
In dieser Überschrift spürt man förmlich die Anstrengung der Normenverfasser, ihre Absichten weder als Prinzip noch als Regel zu verankern. Das ist insofern bedauerlich, weil die „Annahmen für das Lesen von Zeichnungen“ von solch fundamentaler Bedeutung sind, dass man sie sich als „Regeln für das Erstellen von Zeichnungen“ herausgegeben gewünscht hätte.
Annahme 1: Funktionsgrenzen
Annahme 2: Toleranzgrenzen
Annahme 3: Funktionsniveau
Annahme 2 verdient eine extra Bemerkung. Der Zeichnungsleser muss davon ausgehen, dass der Produktentwickler/Konstrukteur nicht dem Sicherheitsdenken verfallen ist und subjektiv die Toleranzgrenzen als Misstrauenstoleranzen enger auslegt als die Funktionsgrenzen. Es gibt unzählige Beispiele in der Praxis, wo das Einengen der Toleranz von Seiten der Konstruktion zu erheblichen Schwierigkeiten und hohen Prozesskosten führen, wenn diese Merkmale zusätzlich mit Prozessfähigkeitsanforderungen verknüpft werden...